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Arztköfferchens Schwerstarbeit

  • mauchmanuel
  • 3. Mai
  • 4 Min. Lesezeit

Aktualisiert: 3. Mai

27.04.2025

M-BK

tus Stuttgart 2 - HSG 2




Zum letzten Auswärtsspiel der Saison macht man bei bestem Fußballwetter doch gerne mal einen Ausflug auf die Waldau. Dass man dann allerdings (ohne JR-16-Porsche) nur in Marathon-Entfernung zur tus-Halle beim Fernsehturm parken kann, weil ganz viele andere auch auf die Idee kamen, das tolle Wetter auszunutzen, und man bei der dadurch notwendig gewordenen Wanderung zur Halle auch noch von lautstarken Fangesängen „der Blauen“ (pfui) bei deren Heimspiel begleitet wird... also nein, da mag man sich die Augen und Ohren verbinden.

 

Es wunderte dann auch nicht, dass Karpischeks Heer (zum ersten Mal in dieser Saison auch mit dem Heer, also dem Stefan) nur schwer ins Spiel gegen den tus 2 fand. Beide Mannschaften agierten, vermutlich aufgrund der Tabellensituation, niveauarm. Nach drei Fehlpässen und zwei Fehlwürfen erlöste Seipel dann seine Farben und traf zum 1:2-Anschluss.

Erster Einsatz des Arztkoffers, sechste Minute: Eben jener Seipel knickte, nicht gänzlich ohne tus-Beteiligung, um und musste erst einmal auf der Bank Platznehmen.

Die HSG-Abwehr wollte sich eigentlich hauptsächlich auf den linken Rückraum konzentrieren, Stuttgarts Leonard Kratz ließ sich davon jedoch nicht beeindrucken und traf dennoch nach Belieben. Zwar erzielte By Chan durch flinke Beine den 2:3-Anschlusstreffer, aber weil die HSG immer wieder auch feine Einwurfmöglichkeiten ungenutzt ließ und technische Fehler produzierte, witterte Degerlochs Delegation ihre Chance.

Zweiter Einsatz, achte Minute: Beim Versuch, einen Konter zu unterbinden, verletzte sich Shooter Philipp Riedl derart unglücklich am Fuß, dass er sich ins Krankenhaus begeben musste. Da half auch kein Arztkoffer! Gute Besserung und schnelle Genesung von dieser Stelle aus!

By Chan erzielte daraufhin erneut den Anschluss.

Dritter Einsatz, zehnte Minute: Nach einem Gesichtstreffer der Marke Plattschuss von Kater Carlo Fritz blieb Keeper Weissinger verletzt im Strafraum liegen. Der Arztkoffer sollte offensichtlich einem Stresstest unterzogen werden.

Rohse gelang der Ausgleich, aber Kratz brachte sein Heimteam wieder in Führung. So nahm gewissermaßen alles seinen gewohnten Gang, auch weil Rüpel Conrad seinen Platz an der Zeitstrafen-Sonne nicht ohne Zutun aufgeben wollte. By Chans Schnelligkeit und Weissingers Paraden sollte den Ausschlag dafür geben, dass Karpischeks Heer (also alle, nicht nur der Stefan) nach einem 5:0-Lauf in der 22. Minute mit 9:6 in Führung gehen konnte.

Vierter Einsatz, 23. Minute: Degerlochs Aktivposten Kratz, der bis dato den tus im Alleingang im Spiel hielt, verletzte sich nun allerdings an der Schulter. Der Arztkoffer war zu dieser Zeit allerdings leer, sogar alles Eis geschmolzen. Nichts mehr war es mit Unterbrechungen zur Behandlung von verletzten Spielern. Von nun an musste gutes Zureden und ein „Heile, Heile Segen“ ausreichen.

Kratz‘ Ausfall hätte eine Schwächung für Degerlochs Delegation bedeuten können - Pustekuchen, war es nicht! Mit drei Treffern in Folge durch seinen Vertreter Lukas Siebler war das Spiel zwei Minuten vor der Halbzeit wieder ausgeglichen. Heer-Führer Karpischek ließ aber mit einer List wie sonst nur Odysseus aufwarten. Sein Heer, also der Stefan, parkte seine Arme regelwidrig tief in des Gegners feindlichem Lager. Noch bevor der Unparteiische Poremba aus Neuhausen das/den Heer bestrafen konnte, schlich sich der Stefan versteckt in seinem trojanischen Pferd zur Ebersbacher Bank und schickte dafür den Becher auf das Schlachtfeld. „Wo kein Übeltäter ist, kann auch keiner bestraft werden!“, dachte sich Poremba. Also ging’s in Gleichzahl weiter. Aber irgendwie schien Becher von seiner Einwechslung überrumpelt zu sein, denn als er nach Mauchs Anspiel im Torwurf nur durch eine Disqualifikation gestoppt werden konnte, blieb auch er verletzt liegen.

Fünfter Einsatz, 30. Minute: „Becher, steh auf, der Arztkoffer ist leer!“ So stand der Becher dann auch auf.

Der gut ausgeruhte Riegl, der musste ja auch keinen Marathon zur Halle zurücklegen, hämmerte den Strafwurf zur 12:11-Halbzeitführung in das tus-Tornetz.

 

In der Pause hechelte die HSG nicht wie sonst nach Traubenzucker und Sprudel. Dieses Mal forderte man Mullbinden und Dino-Pflaster. Klar war, dass sich keiner mehr verletzten durfte, was dann auch die Zielvorgabe für die zweite Hälfte war.

 

Diese blieb zunächst ausgeglichen, auch weil Stuttgart gleich zwei Siebenmeter in Folge vergab – klar, niemand wollte den nächsten Gesichtstreffer von Weissinger riskieren! Ganz anders die HSG. In der 40. Minute, Martin bestätigte gerade seine 100%-Quote vom Punkt, meldete sich Seipel wieder zurück vom Lazarett. „Bist du sicher? Selbst die Smarties sind aus!“, fragte Karpischek noch, aber da spurtete der Duracell-Hase schon aufs Feld und erzielte binnen sechs Minuten fünf Treffer für die HSG! 22:18 hieß es dann auf einmal, weil zudem auch Weissinger seinen Kasten in dieser Zeit vernagelte. Als dann Conrad das 23:18 folgen ließ, hätte sich endgültig niemand mehr verletzten dürfen, weil die Partie damit schon eine Viertelstunde vor Spielende entschieden war.

X. Einsatz, 52. Minute: Reck netzte noch aus dem Rückraum ein, als wäre dies seine gelernte Position, bevor er und Stuttgarts Siebler sich gemeinsam eine Auszeit bei diesem fantastischem Wetter gönnen wollten. Der Arztkoffer wurde nicht gebraucht und nur noch aus reiner Gewohnheit aufs Feld geschoben...

Martin jedenfalls zeigte noch seine Klasse durch zwei wundervolle Tore in Folge von RA und einem noch wundervollerem Pass zum Kreis, sodass auch Karpischeks Heer, als der Stefan, sich noch in die Torschützenliste eintragen durfte.

Das letzte Tor gelang Reck mit dem nächsten Rückraumwurf (?) zum 32:23-Sieg. Zum Glück verletzte er sich nicht, als drei Sekunden vor Ende Seipel bei einem Korkenzieher-Wurf scheiterte und Reck den Abpraller in U-Boot-Manier auf Tiefgang verwerten wollte.

 

Das war ein hartes Stück Arbeit. Für den Arztkoffer. Vor dem Saisonfinale müssen die Apotheken im Umkreis geplündert werden...

 

HSG:

Im Tor: Weissinger, Griffith;

Im Feld: Heer (1), By Chan (3), Martin (3/1), Riedl, Rohse (5), Becher, Conrad (1), Reck (5), Seipel (6), Mauch (5,), Riegl (3/1).

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