Im ersten Spiel der neuen Saison gingen die Raichbergritter gegen die HB Filderstadt baden. In einer unansehnlichen Partie musste man sich am Ende drei, vier Tore zu hoch mit 24:31 geschlagen geben.
Unaufrichtig predigte man Wasser in der Kabine, soff dann aber Wein auf dem Spielfeld, denn von der Vorgabe konsequent in die Lücken zu stoßen und schnell nach vorne zu spielen, war auf dem Platz dann wenig zu sehen. Keine sechs Minuten waren gespielt, da mussten die Raichbergritter dann auch schon die erste Hiobsbotschaft verkraften. Ohne Fremdeinwirkung verdrehte sich Tiefsee-Seegurke Thierwald das Knie, seine Schmerzensschreie hallten durch den Raichberg. Noch während der Partie musste er ins Krankenhaus gebracht werden. Auf ihn wird man wohl diese Saison nicht mehr zurückgreifen können. Die durch Krankheiten und Urlaub eh schon personell nicht gerade breit aufgestellte HSG wurde so weiter dezimiert. Es sollte später aber sogar noch mehr Platz auf der Sandbank geben.
Karpischek blieb daher gar nichts anderes übrig, als seine Ritter ins kalte Wasser springen zu lassen, Angriff und Abwehr umzubauen und Neues zu wagen. Gerade den A-Jugendlichen Pascal Wellhäuser am Kreis und Felix Hummel im Rückraum wurden so zentrale Rollen zugesprochen, welche sie auch über die gesamte Spielzeit gut ausfüllten. Dennoch floss einiges Wasser die Fils hinunter, bis sich die Raichbergritter fangen konnten. Erst in der achten Minute gelang Riegl mit gelocktem Bart wie Triton der erste HSG-Treffer. Wie ein Fisch im Wasser hingegen präsentierte sich der Gegner nach dessen erstem Fehlwurf und nahm die Geschenke, welche die HSG-Abwehr immer wieder machte, gerne an. Da konnte das Abwehrzentrum reden wie ein Wasserfall, aber gegen den äußerst beweglichen Rückraum der Gäste war man einfach zu pomadig in der Abwehr. Erst als sich white shark Weissinger im Tor mit einigen Paraden ins Spielgeschehen einschaltete, zeigte sich die Wasser und Brot-Spielweise der HSG effektiver. Rohse gelang in der 18. Minute der erste Ausgleich zum 7:7, den kurz darauf Riegl beim 8:8 von der 7m-Linie bestätigte. Es folgte die beste Phase der HSG, denn Hummels Hummerscheren filetierten das Abwehrfleisch der HBF. So erzielte er in Personalunion in der 20. Minute nicht nur die erste Führung, sondern baute diese gleich noch auf 10:8 aus. Die erste von zwei spielentscheidenden Szenen ereignete sich daraufhin in der 22. Minute, als Filderstadts bester Angreifer Alber nach einem Foul gegen Rettungsschwimmer Rohse nur mit einer Zeitstrafe anstatt einer zwingenden Disqualifikation bestraft wurde. Mit Rohse, der bis dato ein fehlerfreies Spiel machte, fiel der nächste Raichbergritter dem Verletzungsstrudel zum Opfer.
Zunächst hielt man aber noch den Kopf über Wasser, in Überzahl traf Meerjungfrauenmann Karpischek vom eigenen Kreis das leere Fischernetz zum 12:9 und eine Hummel-Hummerschere später stand es 13:10 (25. Minute). Als dann aber Krapf etwas überraschend vom Unparteiischen Sportangler zwei Minuten auf die Bank beordert wurde, verlor die HSG in Unterzahl den Kopf, schloss viel zu überhastet und unvorbereitet ab und schenkte dem Gegner durch einen 0:4-Lauf noch vor der Pause die 13:14-Führung. Im Nachhinein sollte sich diese Phase als ebenso spielentscheidend erweisen.
So surfte der Gegner auch nach der Halbzeit auf seiner Erfolgswelle und erhöhte seinen Vorsprung zunächst auf vier Tore. In der 40. Minute fiel dann der dritte Raichbergangler aus, denn Griffith blieb nach einem direkten Kopftreffer benommen liegen. Zehn Minuten vor dem Ende lag die HSG immer noch vier Tore hinten und das Spiel war ähnlich imposant wie ein Blobfisch. Dumme Zeitstrafe hier, selten dämliche Zeitstrafe da. Gewürge hier, Fehlwurf da. Krapf ließ sich das nicht länger bieten und schickte ein Stoßgebet Richtung Poseidon, er möge ihn doch endlich durch seine dritte Zeitstrafe erlösen. Das ließ sich der Gott des Meeres natürlich wohlgefallen und so blieb auf der Ersatzbank de facto kein spielfähiges Material mehr übrig, dass man noch an den Angelhaken hätte knoten können. Damit soff auch die Motivation der HSG endgültig ab und man ließ die HBF ohne größere Gegenwehr noch auf einen Endstand von 24:31 davonziehen.
Wenigstens verdiente man sich nach dieser Niederlage eine erquickende Dusche – ach so ne, am Raichberg gab es ja keinen einzigen Tropfen Wasser mehr...
Es spielten:
Weissinger, Fischer, Griffith;
Riegl (10/5), Wellhäuser, Karpischek (3), Thierwald, By Chan (2), Krapf, Rohse (2), Reck (2), Hummel (5), Mauch.
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