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Wutbürgertum in der Halle des Gemetzels

  • mauchmanuel
  • 14. Apr.
  • 3 Min. Lesezeit

12.04.2025

M-BK

HSG Ermstal 2 - HSG 2


Am Fuß der Schwäbischen Alb, in Dettingen, erlebt man das Ermstal in seiner ganzen Vielfalt. Üblicherweise erst August bis Oktober, aber die dort ansässige HSG mostet gerne auch schon mal früher im Jahr.

 

Die angereiste HSG aus dem friedvollen Filstal rieb sich im Kampf gegen die einheimische HSG aus dem Ermstal auf. Die Hausherren agierten über 60 Minuten insgesamt cleverer und erarbeiteten sich am Ende einen völlig verdienten Sieg. Denn wo gemostet wird, da wird auch geackert – in der Abwehr. Und weil es dem Unparteiischen selten gelang, die teilweise überambitionierte Härte der Ermstäler Agrarbauern zu unterbinden, wäre bei einem engeren Spielstand in der Endphase eine handfeste Keilerei durchaus nicht unwahrscheinlich gewesen. Denn wie es beispielsweise Ermstals Rausenberger ohne ein einziges Stürmerfoul, ohne Disqualifikation oder zumindest eine einzige Zeitstrafe über die kompletten 60 Minuten schaffte, bleibt ein großes Geheimnis.

Doch zur Keilerei sollte es nicht kommen, weil Ermstal in der 22. Minute ein Drei- beziehungsweise in der 45. Minute ein Vier-Tore-Lauf durch deren bedingungsloses Konterspiel gelang, welches am Ende ausschlaggebend sein sollte. Im stehenden Angriff hingegen waren die Ebersbacher Jungs insgesamt effektiver, auch wenn die quirligen Beine des jungen Heimteams hin und wieder dafür sorgten, dass man im 1:1 den Kürzeren zog.  

 

Die Anfangsphase der Partie gestaltete man offen und konnte sich sogar bis zur 13. Minute leichte Vorteile erspielen, nachdem Conrad aus dem Rückraum erfolgreich einnetzte und Seipel nach Durchbruch im Zentrum traf und zudem eine Zeitstrafe zog. Aber eben jene Unterzahl konnten die Hausherren mit +2 für sich entscheiden, weil man einmal am gut aufgelegten Keeper Simon Maurer und ein weiteres Mal am Pfosten scheiterte. Karpischek sah sich zur Auszeit gezwungen und brachte in Person von Martin frische Kräfte. Dieser bedankte sich gleich mit dem 7:7-Ausgleich nach feinem Kreisanspiel durch By Chan und beendete den darauffolgenden zuvor angesprochenen Drei-Tore-Lauf mit seinem Dreher von Rechtsaußen. Zur Pause lag man aber dennoch mit eben jenen drei Treffern 9:12 hinten.

 

Direkt nach der Pause verkürzte erst Rohse, dann hielt Conrad mit zwei Treffern seine Farben im Spiel, bevor er Rüpelqualitäten bewies und im Gegensatz zu Reck auf die Strafbank beordert wurde. In Unterzahl blieb Martin vom Punkt jedoch eiskalt und durch Reck und Riedel wurde beim 15:16 der Anschluss wiederhergestellt. Die vielleicht mit-spielentscheidende(n) Szene(n) ereignete(n) sich dann in der 45. Minute. Im Angriff wurde Becher beim Wurf vom Kreis gepfählt, der fällige Pfiff zum Siebenmeter blieb jedoch aus. Ermstal nutzte den Vorteil zum Tempogegenstoß und schloss über die rechte Angriffsseite ab. Der Wurf allerdings landete im Gesicht Weissingers. Anstatt Zeitstrafe und Ballbesitz Ebersbach wurde jedoch auf Freiwurf Ermstal entschieden. Zwei äußerst bittere Regelauslegungen binnen 10 Sekunden für Ebersbach, die auch in Folge dafür sorgten, dass man sich von nun an zu sehr auf strittige Entscheidungen des Unparteiischen konzentrierte als auf die eigenen Fehler im Spiel. Und Ermstal wusste dies auszunutzen. Innerhalb von nur 148 Sekunden bogen die Agrarrüpel aus Dettingen daraufhin mit vier Treffern in Folge auf die Siegerstraße ein. Selbst die Verwandlung von Rohse zum Wutbürger zwischendurch, als er einen Fastbreak Ermstals eigentlich schon abgefangen hatte und dann aber doch irgendwie ins Leere griff, hielt den Sturmlauf des Bauernaufstandes nicht auf, im Gegenteil. Konsequent wurde nun jeder unvorbereitete Abschluss bestraft und Ermstal erhöhte in Folge sogar beim 21:27 bis auf sechs Tore Unterschied, auch wenn Martin in seinem besten Spiel vorne wie hinten dagegenhielt. Am Ende unterlag man zwar verdient mit 23:28, braucht aber den Kopf nicht in den Sand zu stecken. Denn während man weiterhin auf einem hervorragenden achten Tabellenplatz rangiert, arbeitete sich Ermstals Landesligareserve mit diesem Sieg auf den vierten Platz vor. Da sind und waren die Rollen klar verteilt.

 

In den verbleibenden beiden Partien gegen tus Stuttgart 2 und SG Hegensberg-Liebersbronn 3 kann man die gute Saison endgültig bestätigen.

 

HSG:

Im Tor: Weissinger, Griffith

Im Feld: By Chan (1), Martin (6/3), Riedl (4), Rohse (1), Becher (3), Conrad (4), Reck (1), Seipel (2), Mauch (1)

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