Nach zwei verkorksten Spielzeiten lastete der Druck deutlich auf den HSG-Mädels. Doch nur unter Druck entstehen Diamanten – und weil das noch nicht genug war, blieben die ersten fünf Minuten auf HSG-Seite torlos. Die quirligen Vaihingerinnen trafen zunächst auf wenig Gegenwehr, und auf der anderen Seite fand der Ball der HSG nicht den Weg ins Tor. Vor allem das schnelle Zeitspiel stellte die Krapf-Sieben immer wieder vor Probleme. Erst nach fünf Minuten brachte ein schnelles Anspiel, ausgeführt von Anni Schuster, den ersten Torjubel. Ein weiterer Rückraumwurf und zwei blitzschnelle Konter durch Melanie Aurenz führten schließlich zum Ausgleich in der Raichberghalle.
Die Ansprache schien Früchte zu tragen: Wer den Ball neben das Tor wirft, wird ausgewechselt. Entsprechend gab es zu Beginn kaum Fehlwürfe auf HSG-Seite. Der verwandelte Siebenmeter durch Natalie Mayer, die mit einer überragenden 100%-Siebenmeterquote glänzte, markierte die erste HSG-Führung. Knapp eine Minute später folgte schon die Zwei-Tore-Führung. Vaihingen sah sich gezwungen, die erste Auszeit des Spiels zu nehmen. Nach einem gehaltenen Siebenmeter und dem ersten Tor bei den Aktiven von Sina Babschanik begann der HSG-Zug zu rollen. Tor um Tor und saubere Abwehrarbeit führten schließlich zur 13:11-Halbzeitführung.
Die Traineransprache in der Halbzeit konzentrierte sich auf die Chancenverwertung, weiterhin harte und kompromisslose Abwehrarbeit sowie eine Steigerung der Paradenquote um 20–40 % (relativ ungenau). Gesagt, getan: Innerhalb der ersten vier Minuten nach Wiederanpfiff warfen Nadine Häderle, Anni Schuster, Natalie Mayer, Melanie Aurenz und Leni Dannenmann das Runde munter ins Eckige. Folgerichtig bat Vaihingen erneut zur Auszeit.
Obwohl es auf HSG-Seite eigentlich nicht besser laufen konnte, ließ man sich durch das Vaihinger Angriffsspiel verunsichern und reagierte zu stark auf deren Provokationen. Die Schlussviertelstunde war schwer anzusehen: Der zeitweise Neun-Tore-Vorsprung schmolz langsam dahin, und es wollte nicht mehr viel gelingen. Lediglich Mona Schiffner im Tor hielt die Fahne der HSG hoch und parierte vier Siebenmeter. Mit der Schlusssirene netzte Vaihingen zum 24:19-Endstand ein.
Ein kollektives Aufatmen war in der Raichberghalle zu hören. Doch die Saison ist noch lang, und man muss demütig bleiben: Das war nicht unsere beste Vorstellung, und für die kommenden Spiele muss noch deutlich eine Schippe draufgelegt werden. Wir bedanken uns bei allen Zuschauern für die Unterstützung.
Für die HSG spielten:
M. Schiffner, L. Gromer; S, Babschanik (1), L. Vögl, N. Mayer (4/4), L. Principe, L. Mach, M. Aurenz (8), A. Karpischek, L. Dannenmann (5), N. Häderle (1), A. Schuster (5), M. Frasch
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