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Bergwertung und Gesamtwertung und Kollektiv

  • mauchmanuel
  • 7. Dez.
  • 5 Min. Lesezeit

06.12.2025

M-BK

HSG 2 – SG Hegensberg-Liebersbronn 3


Auch bei einer ganz hässlichen Bergetappe der Tour de Bezirksklasse kackt die Ente hinten. Nicht selten gibt es Ausreißer, welche dann aber doch irgendwann vom Rest eingeholt werden. Nicht selten gibt es Sportler, die fahren das Rennen ihres Lebens, nur um am Ende mit leeren Händen dazustehen. Nicht selten gibt es Teilnehmer, auf die würde nach dem ersten „Spuckerle“ nach der ersten 10%-Steigung keiner auch nur einen Pfifferling setzen. Und am Ende tragen sie doch das rote Trikot...!

 

Klar, die Raichbergritter tragen ihr rotes Trikot nicht als Führende der Gesamtwertung der Spanien-Rundfahrt ( = rotes Trikot), aber nach der Nikolaus-Partie gegen die Spielgemeinschaft aus dem betuchten „Nur bei uns gibt es DIE Aussicht über Esslingen“-Hegensberg-Liebersbronn müsste man jedem Ritter im Grunde ein „gepunktetes, gelbes“ Trikot überstreifen. Bergwertung durch Blitzstart eingesackt ( = gepunktetes Trikot) und am Ende die Gesamtwertung der Partie gevespert ( = gelbes Trikot).

Zurecht bleiben die Raichbergritter aber bei ihrem roten Trikot! Nix Fahrrad hier! Hier Handball! Hier die Mannschaft, die man kämpfen sehen will und sehen kann! Hier die Mannschaft, welche die beste Hinrunde seit [hier beliebige zweistellige Zahl einfügen] Jahren spielt. Hier die Mannschaft, bei der sich jeder Ritter todesmutig für seine Kameraden in den Schwerthieb des Gegners wirft. Hier die Mannschaft, bei der jeder Schrei noch echte Emotionen birgt und jeder, der dafür auflaufen darf, einem Kollektiv beiwohnt, welches Spaß macht. Welches fightet. Welches pusht. Welches gemeinsam ist! ... und welches auch keine Kosten scheut, um seinen Fans Schoki en masse zuzuwerfen! Schmackofatz!

 

Mit dieser Einstellung, heiß wie Frittenfett, rannte die erste Sieben der Ritter gegen HeLi an. Nachdem die Gegner gleich den ersten Angriff vergeigten, hatte deren wuchtiger KM Nils Döhren gegen Seipel Glück, nicht schon nach 70 Sekunden die erste Zeitstrafe zu erhalten. Conrad war dann der erste Treffer der Partie vorbehalten. In der Abwehr standen die Raichbergritter im Grunde sicher, Griffith aktivierte seine Magnethände und den nächsten Abpraller passte Heer auf Reck zum 2:0. HeLis-KM verkürzte, bevor Riegl vom Punkt traf. Seipels harte Verteidigung im Gegenzug wurde nicht geahndet und Reck verwertete Mauchs Pass zum 4:1, was einen Bomben-Start nach sechs Minuten vollendete. Einen Schrittfehler der HSG konnten die Gäste nicht ausnutzen, weil deren Konterpass die Hallendecke touchierte. So surften die Ritter weiter auf ihrer Tempowelle und Reimanns Heer, also der Stefan, erhöhte auf 5:1 (9. Minute). Mauch und Labude hielten auf +4 und auch wenn man den nächsten in der Abwehr gewonnenen Ball im Angriff noch vertändele, war es Rohse (wie geil ist eigentlich dieser Typ???!!!), der zuerst die Kugel in der Abwehr gewann, um dann im Konter kurz darauf selbst auf 8:3 zu stellen. Mauchs 9:3 (16. Minute) veranlasste HeLi-Coach Kiefer darauf zur Auszeit. Aber Labude ließ sich nicht beeindrucken und traf doppelt, sodass es in der 19. Minute 11:4 für die Raichbergritter stand.

Bergwertung zweifelsohne gewonnen. Zieht euch das gepunktete Trikot an... Bindet eure Schuhe auf. Schnauft durch, setzt euch. Das Ding ist durch...

IWO! Mit Nichten! Nicht im Geringsten. Ha Noi!

Während die Raichbergritter ihre Tafelrunde komplett durchgewechselt hatten, steckten die betuchten S-Rang-Typen aus Esslingen nicht auf und spielten weiter ihren Gucci-Stiefel runter. Griffith hielt weiterhin, was zu halten war. Aber vorne versagten reihenweise die Nerven. Es fehlte schlicht und ergreifend die letzte Konsequenz. Das muss man HeLi lassen, auch wenn diese sich einem Fehlstart der fatalen Sorte ausgesetzt sahen, steckten diese nicht auf. Im Gegenteil, sie starten nun erst richtig durch!

In der Raichberg-Konditorei kreierte man hingegen nur noch Grütze im Angriff... HeLi wurde Ballbesitz um Ballbesitz geschenkt und so pirschten sich die Gäste Tor um Tor heran. Dass aus einem 11:4 ein 11:8-Pausenstand wurde, zeigte schmerzlich, dass diese Parte mit Nichten schon entschieden war. Im Gegenteil! (Auch wenn zwischendurch Häderle einen Strafwurf parierte und damit eine 100%-Quote an den Tag legte.)

 

Den Schlendrian bekamen die Ritter auch mit frischen Kräften nach der Pause vorerst nicht raus. HeLi traf, HSG produzierte Ausschussware, HeLi traf, HSG produzierte Ausschussware, HeLi traf, HSG produzierte Ausschussware, HeLi traf.

Ja verdammich noch eins!!!

In der 36. Minute lautete der Spielstand dann 11:12 – nach einem pausenübergreifenden und nicht zu erwartenden 0:8-Lauf war dies die erste Führung der Gäste!

„Jungs, zieht endlich das Bergwertung-Trikot aus, wischt im Angriff eure rutschigen Butterfinger an einem Handtuch ab und organisiert euch Eier aus Stahl in der Abwehr!“, stieß Coach Reimann lautstark seinem Raichbergritter-Tross entgegen.

 

Parzival Riegl, hoch zu Ross, wuchtete die Lanze für seine Kameraden zum 12:12, aber im Gegenzug, bemühte sich Seipel um eine zweiminütige Zwangspause. Nur weil dies kein Problem für Weissinger beim folgenden Strafwurf darstellen sollte, durfte Parzival Riegl seine Lanze auch zur erneuten Raichbergritter-Führung beim 13:12 stoßen. Durchschnaufen angesagt. Aber da kann man x-mal sagen, „lass bei HeLi keinen der Hach-Brüder zum Abschluss kommen“. Wenn dann doch wieder rutschige Butterfinger zum Ballgewinn für den Gegner führen, dann ist es trotzdem immer ein „Hach“, der trifft...

 

Guys, we have a game!

 

Und obwohl gar keine Chance rausgespielt worden war, warf Reck im Dienste seiner Ritter alles in die Waagschale, als er seine Farben beim 14:13 (41. Minute) jubeln ließ.

 

In dieser Phase waren es immer wieder technische Fehler, die das Spiel auf beiden Seiten bestimmten. Wo war nur dieses verdammte Handtuch? In der Abwehr aber kämpfte man im Kollektiv und machte es Weissinger damit einfacher. Häufig war er es, der den Raichbergrittern in dieser schwierigen Phase die nötige Unterstützung bot. Wer weiß, ob man dem Esslinger Hochadel sonst hätte weiter Paroli bieten können.

 

Und nun zeigte sich, was Haudegen Labude bereits vor dem Spiel in der Kabine forderte: Man müsse nicht das Spielgewinnen wollen, sondern jeden einzelnen Zweikampf.

So waren es Conrad beim 15:14, Wellhäuser beim 16:15, Mauch beim 17:15 und erneut Conrad beim 18:15, die den Gegner zur nächsten Auszeit bewegten.

Exakt zehn Minuten vor dem Ende führte ein Labude-Wellhäuser-Doppelblock zum Ballgewinn, welchen Rohse im Gegenstoß zur Vier-Tore-Führung vollendete. Seipel unterlief im Angriff ein Fehlpass und dennoch war er derjenige, der schnellfüßig den Konter des Gegners unterbrach und den Ball zurück in die Hände der Raichbergritter brachte. Man gewinnt nicht das Spiel. Man gewinnt jeden Zweikampf! Daher überstand das bessere Kollektiv, nämlich das der Ritter, bis zum Spielende auch fünf weitere Tore der HeLi-Hach-Brüder. Weil man gemeinsam vorne traf. Weil man gemeinsam fightete. Weil man gemeinsam jubelte. Die beiden MVPs – schon wieder wurden deren zwei auserkoren – Reck und Labude wechselten sich mit den letzten vier HSG-Treffern ab und tüteten so beim 24:21 den nächsten Heimsieg ein. Gelbes Trikot für Gesamtwertung verdient.

 

Dieses Jahr brennt zum Weihnachtsfest bei der HSG nicht der Baum. Dieses Jahr brennen 10:6 Punkte in der Tabelle. Dieses Jahr brennt das Feuer in den Augen der Mannschaft mit Herz! Danke. Danke. Danke!

 

Danke auch an alle Fans für die Unterstützung der Ritter bei allen Spielen.

Danke an Louisa, für die wir jetzt schon die Number 1 sind!

Danke an Louis Reimann für das unentwegt anfeuernde Trommeln und seinen Blitz-Einsatz als Wischer.

Danke an Udo Schwind, der mich ermutigt, mich nicht kurz zu fassen und auch mal einen längeren Bericht zu Papier zur bringen.

Danke an Mirja Heer, die sich als Nachwuchs-Physio auf der Bank einfand.

Danke an Luca Haidle für Speis und Trank beim anschließenden Kabinenfest.

Und danke an alle, die im Herzen auch Raichbergritter sind!

 

HSG:

Im Tor: Weissinger, Griffith, Häderle

Im Feld: Riegl (3/1), E-Mail Stahl, Güntner, Labude (6), Rohse (2), By Chan, Unterkircher, Conrad (3), Reck (5), Seipel, Wellhäuser (1), Mauch (3), S. Heer (1)

Offizielle: Reimann, L. Stahl, Karpischek, M. Heer

 

Zeitstrafen/Disqualifikationen: Raichbergritter 3 (Riegl, Conrad, Seipel) – HeLi 2 (Diosi, L. Hach)

 

Siebenmeter: Raichbergritter 1 (Riegl 1/1) – HeLi 7 (Diosi 3/1, L. Hach 2/0, F. Hach 1/1, Baun 1/1)

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