23.11.2024
M-BK
TG Holstein Nürtingen 2 - HSG Süderbrarup Ebersbach 2
Moin moin liebe Sportfreunde. Herzlich willkommen zum HSG-Sportstudio direkt und live aus dem Nürtinger Theodor-Eisenlohr-Stadion. Im heutigen Spitzenspiel der Bezirksklasse Esslingen-Teck begegnen sich bei beeeestem Handball-Wetter die HSG Süderbrarup Ebersbach und der Gastgeber Holstein Nürtingen. Es herrscht eine Bomben-Stimmung. Circa 30 Zuschauer – später stößt sogar noch Ex-HSG-Star Philipp Riedel hinzu – wollen sich dieses Spektakel nicht entgehen lassen. Beide Mannschaften befinden sich in Bestform. Die HSG Süderbrarup reist sogar nicht unüberheblich mit insgesamt acht Spielern an.
Aha! Und da sieht man schon den Schiedsrichter Marius Hick aus Heiningen. „Meine Herren, laut §35Z Absatz II der Dienstamtsvorschrift habe ich vor Betreten größerer Menschenansammlungen die ordnungsgemäße Funktion meiner Dienstpfeife zu überprüfen.“, tönt der bei beiden Mannschaften gefürchtete Marius Hick, der nicht lange zögert, einen Platzverweis zu erteilen. Beim letzten Ligaspiel zückte er ohne Vorwarnung die Karte, als der Torwart sein Tor mit Ytong-Steinen zumauerte. In Fachkreisen wird er auch „der rote Marius“ genannt.
Ein letztes Mal überprüft der Schiedsrichter den korrekten Sitz seiner Kleidung. Bis zum Anpfiff kann es nun nicht mehr lange dauern. Ein letzter Blick auf die Uhr wie spät das ist. Joooa, jetzt isses so weit. Schiedsrichter Marius Hick setzt zum Anpfiff an. Es scheint Probleme zu geben. Man kann nicht genau erkennen, was das ist. Aha, der Schiedsrichter hat Rohrverstopfung. Wir nutzen diese Verzögerung und überprüfen nochmal den Luftdruck und den Harzgehalt des Balles. Zweiter Versuch. Anpfiff!
Jawohl meine lieben Zuschauer, der Ball ist freigegeben.
Anstoß von HSG Süderbrarup mit Gewaltschuss von Riegl, Außenwurf von Bachus und Kreisschuss von Sven Jensson - 1:3 nach nicht einmal vier Minuten. Dann aber Kopfballduell im Mittelfeld. Wer springt höher? Holstein Nürtingen gleicht durch Rothkopf und Faigle aus. Aber Becher und Bachus, die Männer mit Durchblick, holen das 4:5. Dann Hoppe und Faigle, Holsteins Zauberer vor dem Herrn, mit der ersten Führung für die Gastgeber. Hier sieht man mal wieder, der Teamchef der Nürtinger hat einen guten Riecher bewiesen. Für nur eine Kiste Brause spielen die danach auch bei Holstein 1. Schiedsrichter Hick schickt Conrad auf die Strafbank und Holstein Nürtingen nutzt seinen Konditionsvorteil. Es bleibt spannend bis zum 10:10 (20. Minute). Nun sehen Sie sich das an! Gewaltschuss der Holsteiner. Tor, Toooor. Erneut unhaltbar durch die Hosenträger von Ebersbachs Griffith. 13:11 beziehungsweise 14:11., Nürtingen nutzt die Gunst der Stunde und hält den Abstand bis zur Pause kontinuierlich auf drei Tore, auch wenn Süderbrarup des Öfteren auf Schritte reklamiert. Sollten deren schöne Treffer etwa ungültig sein? Nein, Marius Hick bleibt hart. Da helfen auch kein Handspiel und ein gehaltener Siebenmeter von Griffith.
Mit 18:15 wechseln die Mannschaften die Seiten.
Eckhard Karpischek stöhnt in der Kabine: „Au haua haua haua ha! Das wird noch ein heißes Spiel.“
Als wäre der Ball wie vom Anzeigenhauptmeister verhaftet setzt Riegl nach der Pause gleich einen Strafwurf auf den Ranzen von Holsteins Torwart und ein technischer Fehler der „Acht aus Ebersbach“ begünstigt Holsteins beste Phase. 21:16 führt das Heimteam. Erneut eine Zeitstrafe gegen Süderbrarup. Riegl mal wieder. Und Strafwurf. „Geh‘ dahin, wo der hinwirft!“, ruft Eckard Karpischek von der Bank zu Griffith. Und wie der das dann macht!
Conrad wirft die wunderschöne Wassermelone mit schwarzen Punkten dann per wunderbarem Heber zum 21:19 (42. Minute). Aber immer noch liegen die Ebersbacher zwei Tore hinten. Dann gibt Holstein Nürtingen der Ebersbacher Rumpftruppe mit einer Auszeit eine Verschnaufpause. Reck, Riegl und zweimal Sven Jensson treffen mit nun höherem Sauerstoffgehalt in der Lunge zur 22:23-Führung. Holstein Nürtingen holt die Führung aber schnell zurück.
By Chan und Riegl halten Süderbrarup im Spiel. 25:25, die letzten zehn Minuten brechen an. Wieder setzt sich Holsteins Faigle im 1:1 durch. Zwei Tore durch Riegl, eines unplatzierter als das davor, bringen Ebersbach mit einer 26:27-Führung in die letzten fünf Minuten. „Warum verschnaufen, wenn wir eh keine Wechselmöglichkeiten haben?“, hört man von der Ebersbacher Bank – und zwar so laut, dass Eckhard Karpischek verwarnt wird. Vier Minuten noch auf der Uhr. Es ist derart spannend, dass erst einmal nichts mehr passiert, zumindest bis 118 Sekunden vor Schluss. Marius Hick zückt die rote Karte gegen Sven Jensson, den mit neun Treffern bis dato besten Spieler der HSG. Holstein Nürtingen spielt ihren Angriff bis zur Rechtsaußen-Position aus. Dann der Wurf! Aber Griffith hält, er hält!!! Noch 50 Sekunden auf der Uhr. In Unterzahl springt Riegl, er springt! Der Ball zappelt im Tor! Süderbrarup führt 45 Sekunden vor Schluss mit einem Tor. Aber Nürtingen gleicht in Überzahl spielend aus. Noch 35 Sekunden. Auszeit Eckhard Karpischek. „Ihr müsst jetzt viel laufen, Parteiball!“ Keiner widerspricht, denn keiner hat mehr Luft dazu!
Süderbrarup Ebersbach stolpert ein letztes Mal nach vorne. Die Uhr tickt runter. Ein Unentschieden wäre für die Gäste in dieser Situation sicherlich schon ein Punktgewinn. Aber Conrad prellt ins Zentrum. Noch zehn Sekunden. „Mauer. Freiwurf. SPRING!“, aber Riegl hört nicht. Aber da springt er doch. Und wirft.
Der Ball knallt an die Latte. Der Ball springt von dort auf den Boden. Von dort springt er an die Unterlatte. Er landet im Netz!!! Tor. TOOOOOOOR!!!! Die Sekunden ticken runter. 59:57, 59:58, 59:59, 60:00.
Die HSG Süderbrarup Ebersbach siegt mit 28:29 in fremder Halle. Mit nur einem Auswechselspieler. Die Stimmung explodiert!
HSG Süderbrarup Ebersbach:
Griffith;
By Chan (3), Conrad (3), Reck (3), Riegl (8/2), Becher (9), Mauch (2), Martin (1).