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Drama, Baby, Drama!

Einer der besten Denker und Poeten unserer Zeit, Bruce Darnell, hat schon gesagt: "Wir brauchen Drama, Baby, Drama!" Nur so kann man sich die vielen Zeitstrafen und teilweise dramatischen Zwischenrufe erklären, oder? Bruce sagt: "Halt! Stopp! Dann machen Sie etwas totally falsch!"


Am vergangenen Sonntag traf man mit Weilheim auf den aktuellen Spitzenreiter der noch jungen Bezirksoberligasaison. Dass es ein schweres Spiel werden würde, war klar – allein beim Blick in die Kabine, wo jede Dritte in ein Taschentuch schnieft oder vor sich hin hustet. Die Ansage vom Trainerteam Krapf & Fischer-Roos war eindeutig: Die in der letzten Woche gelobte Coolness beibehalten und sich nicht von dramatischen Aktionen verleiten lassen.


Das ist jedoch oft leichter gesagt als getan. Nach dem 1:1 begann der Regen an Zeitstrafen bereits nach knapp drei gespielten Minuten. Bis zur ersten Viertelstunde konnte man durch clevere Aktionen immer wieder das Weilheimer Abwehrspiel ins Wanken bringen. Obwohl die HSG-Abwehr von Beginn an guten Zugriff fand, geriet man immer wieder in Konter der Gegnerinnen. So mussten sich die Gastgeberinnen nicht sonderlich anstrengen, um den ersten Vorsprung zu erzielen. Folgerichtig legte das Ebersbacher Team die grüne Auszeitkarte.


Man könnte behaupten, die Abwehr stand nicht gut genug – schließlich war bei Gegenkontern keine Abwehr vorhanden. Genauer gesagt: Der Ball wurde im Angriff viel zu einfach hergeschenkt. Die Weilheimerinnen mussten zu keiner Zeit mit Konsequenzen für ihr cleveres Abluchsen des Balls rechnen. Deshalb ging es auch etwas zu hoch mit 13:07 in die Halbzeitpause.


Nach dem Seitenwechsel fand die HSG schlecht ins Spiel zurück. Lediglich ein Tor von Anna Karpischek stand vier Gegentoren innerhalb von sechs Minuten gegenüber. Es gelang einfach nicht, den Ball an der gegnerischen Torhüterin vorbeizubringen. Vermutlich aufgrund des Ballharzes blieb der Ball immer wieder zu früh in den Händen der Torhüterin hängen. Erst Lena Wieland fand per Tunnel eine neue Möglichkeit, den Ball am Torwart vorbeizuschieben. Für einen Moment dachte man, jetzt würde die große Aufholjagd beginnen. Vorne traf man, hinten hielt Christin Findeis der HSG den Rücken frei. Doch es sollte einfach nicht sein.


Natalie Mayer eröffnete die Schlussviertelstunde mit einem frechen Heber von Linksaußen. Julia Wieland zog direkt nach und verkürzte den Abstand auf fünf Tore. Doch nach einer erneuten Zeitstrafe, der siebten aus HSG-Sicht, konnten die Gastgeberinnen auf insgesamt acht Tore davonziehen. Diesen Rückstand konnte man bis zum Ende nicht mehr aufholen, und die Partie ging mit 27:19 verloren.


Was nimmt man aus dieser Partie als Lernmöglichkeit mit? Ein bisschen (oder auch viel) Drama provoziert nach wie vor die ein oder andere Zeitstrafe – aber man muss noch viel cleverer werden und sich nicht auf diese Spielchen einlassen. In der nächsten Woche hat man erneut die Gelegenheit, das zu beweisen.


Und obwohl Bruce Darnell, Autor und Germany’s Next Topmodel-Ikone, weiß, was in eine gut sortierte Handtasche gehört, wissen wir alle: Ohne Tasche keine Competition!


Es spielten: M. Schiffner, C. Findeis; S. Babschanik, J. Wieland (2), K. Niederberger (2/2), L. Vögl (1), N. Mayer (1), M. Aurenz (1), A. Karpischek (2), L. Greiner (2/1), L. Wieland (1/1), L. Dannenmann (3), A. Schuster (4), M. Weiler.

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