Kein schönes Wiedersehen mit dem TSV Bartenbach nach 20 Jahren Pause war das Aufeinandertreffen für die HSG Ebersbach/Bünzwangen. In der Parkhaushalle setzte es eine deftige 24:33 (12:15) Niederlage. Seit dem 18. März gegen Ermstal bedeutete dies jetzt der erste doppelte Punktverlust. Die Umstände und Gründe mit damals sind vergleichbar. Die Köpfe machten dieses Derby nicht mit, sie waren leer. Alles das, was die HSG in den vergangenen Wochen ausgezeichnet hatte, ließ sie vermissen. Körpersprache, Emotionen, Leidenschaft waren weg. Vielleicht war dies dem Spielplan mit der dreiwöchigen Spielpause geschuldet. Die Dynamik, die Intensität und das mutige Tempospiel konnte die Mannschaft ihren zahlreich mitgekommenen Zuschauern nicht anbieten. Die Vorentscheidung fiel eigentlich schon in den letzten zwei Minuten vor der Halbzeitpause, als die Mannschaft nach einer Auszeit der Gastgeber zwei schnelle Tore zum Drei-Tore-Rückstand hinnehmen musste. Der Sieg ging für den TSV Bartenbach voll in Ordnung, die in ihrem überragenden Spielmacher Marian Rascher den entscheidenden Mann in ihren Reihen hatte. Die HSG kam mit ihm überhaupt nicht zurecht und hat über 60 Minuten einfach nicht gut gespielt. Sie ließ vieles von ihren Tugenden vermissen.
Es war ein fahriger Beginn für beide Mannschaften in diesem Staufenderby. Nach sieben Minuten stand es noch 1:1. Die Gastgeber fanden dann zuerst ins Spiel und führten mit 5:2 (11.). Sechs Zeigerumdrehungen später kam die HSG durch Moritz Kälberer erstmals beim 7:7 zum Ausgleich. In der 23. Minute gelang Timo Wieland der letztmalige Ausgleich zum 10:10, als er hinten den Ball eroberte und in unnachahmlicher Weise nach vorne marschierte. Durch zwei Tore von Marc Karpischek konnte die HSG bis zur 28. Minute beim 12:13 den Anschluss halten. Völlig unnötige und leichtfertige Ballverluste brachten Bartenbach bis zur Halbzeitsirene den entscheidenden Vorteil zum 15:12.
Kapitän Florian Seidel eröffnete mit dem 13:15 den zweiten Durchgang. Hoffnung keimte auf. Diese wurde jedoch rasch wieder erstickt. Torhüter Pascal Demark zog sich eine Verletzung zu und Mathias Spahlinger ersetzte ihn sofort mit einem gehaltenen Siebenmeter. Der Anschluss konnte so und durch weitere Treffer von Moritz Schwind sowie erneut Marc Karpischek bis zum 16:18 in der 35. Minute gehalten werden. Die HSG verlor nun jedoch im Angriffsspiel mehr und mehr den Faden. Dies nutzten die Gastgeber mit drei schnellen Toren konsequent zu deren weiterem Ausbau der Führung auf 21:16 (38.). Zwei verwandelte Strafwürfe von Timo Wieland bis zum 20:24 in der 44. Minute weckten nochmals weiter Hoffnung auf Besserung für die HSG. Doch erneut führten fahrige Aktionen mehrfach zu Ballverlusten. Innerhalb von zwei Minuten waren die Gäste nun mit sieben Toren im Rückstand. Die Köpfe der Mannschaft gingen nun nach unten. Der Widerstand auf HSG-Seite war gebrochen. Die Fehlerquote vor allem auch im Abwehrspiel war einfach zu und auch etwas überraschend. Die Mannschaft fand keine Mittel gegen das starke und druckvolle Angriffsspiel der Einheimischen. Über 22:30 betrug der Rückstand in der 57. Minute gar 10 Tore. Die Ergebniskosmetik zum 24:33 Endstand gelang Niklas Krell mit dem letzten Tor der Begegnung. Bei den Gastgebern war zu jeder Minute zu erkennen, dass sie den Sieg absolut wollten und dies war bei der HSG an diesem Tag weder zu sehen noch zu spüren. Trainer Thomas Burger zeigte sich enttäuscht und auch überrascht, weil seine Jungs in allen Mannschaftsteilen nie an die bisher gezeigten Leistungen herankam. Es fehlte vieles, vor allem der Biss und die Leidenschaft. Für die junge Mannschaft wird dieses Spiel einen Lerneffekt haben.
Es spielten: P. Demark, M. Spahlinger; N. Krell (2), Marvin Kälberer, F. Seidel (3), M. Karpischek (3), N. Kreidenweiß, M. Schwind (4), L. Haidle, Moritz Kälberer (3), T. Buchele, L. Taxis (1), T. Wieland (8/4).
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