Eine beeindruckende Vorstellung bot die HSG Ebersbach/Bünzwangen im Landesligaspiel gegen die HSG Ermstal. Mit sage und schreibe 38:20 schickte sie den Mitaufsteiger zurück ins Ermstal. Knapp acht Wochen nach Silvester brannte die Mannschaft vom Trainergespann Thomas Burger/Pascal Rau ein verspätetes Feuerwerk ab. Somit ist der Start ins neue Jahr in der heimischen Raichberghalle den HSG-Handballern vollauf gelungen. Von der ersten Sekunde an war bei der Mannschaft der Wille und die Leidenschaft zu sehen, dieses wichtige Spiel für sich zu entscheiden. Ihr gelang in eindrucksvoller Art und Weise fast alles, die auch den Kontrahenten staunen und von Minute zu Minute zweifeln ließ. Vor allem nach der Pause spielten sich die Einheimischen in einen Rausch. Bezeichnend für die überragende Mannschaftsleistung belegt ein Blick auf die Torschützenliste, in die sich jeder Feldspieler eintragen konnte. Mit einer Spitzenleistung von 55 Prozent gehaltener Bälle hatte auch HSG-Torhüter Pascal Demark großen Anteil am klaren Sieg. In nichts nachgestanden ist ihm der in der 43. Minute eingewechselte Mathias Spahlinger, der zudem noch Strafwürfe bravourös hielt. Ermstal vergab vier Siebenmeter. Die vor den beiden Torhütern agierende Abwehr mit den Strategen Tobias Buchele und Marvin Kälberer war wieder ein Prunkstück der HSG. Bis zur Halbzeit ließ sie nur sechs Tore zu und in der 48. Minute stand die Partie 31:11. 20 Tore Differenz, die Halle bebte. Ein Rädchen griff ins andere. Die HSG Ermstal konnte den Gastgebern nichts Entscheidendes entgegensetzen. Die Einheimischen hatte immer die richtige Antwort.
Die HSG hatte sich viel vorgenommen und sich auf die körperbetonte Spielweise der Gäste gut eingestellt. Das zeigte Moritz Kälberer sofort, der mit drei Toren zur schnellen 3:1 Führung traf. Als es in der 5. Minute 5:2 stand, hatte Ermstal vier Möglichkeiten, doch entweder hatten Latte, Pfosten oder Torhüter Pascal Demark etwas dagegen, sonst hätte es auch 5:5 stehen können. Kapitän Florian Seidel beendete diese kritische Phase für seine Farben mit dem 6:2 nach 9 Minuten. Vier Zeigerumdrehungen später hatte Ermstals Trainer beim 7:3 genug gesehen und bat seine Mannschaft zur Unterredung. Timo Wieland und zweimal Louis Taxis scherte dies wenig und trafen weiter zum 10:4 (20.). Hinter der Abwehrreihe präsentierte sich Pascal Demark im HSG-Gehäuse in glänzender Form und parierte zahlreiche Würfe. So erzielte die HSG häufig Ballgewinne und das eigene Tempospiel konnte umgesetzt werden. Dann parierte Mathias Spahlinger einen Siebenmeter und vorne trafen Tobias Buchele, Moritz Schwind, Florian Seidel sowie Marvin Kälberer bis zur 24. Minute zum 14:5. Ein weiterer Strafwurf wurde Beute von Mathias Spahlinger. Felix Stahl und Timo Wieland per Siebenmeter markierten den 16:6 Pausenstand. Die Raichberghalle hatte nun Betriebstemperatur erreicht und die Zuschauer quittierten dies bereits zu diesem Zeitpunkt mit stehenden Ovationen. Sechs Gegentore in 30 Minuten zuzulassen, stellen eine überragende Leistung dar.
Und wer geglaubt hatte, dies würde sich mit Wiederbeginn ändern, der sah sich getäuscht. Die Mannschaft befolgte die Halbzeitworte von Trainer Thomas Burger und hielt das Tempo hoch. So gelang seinen Jungs in den ersten fünf Minuten ein 6:1 Lauf zum 22:7 Zwischenstand. Louis Taxis traf mit seinem vierten Treffer zum 23:8 und Ermstal sah sich erneut schnell im zweiten Durchgang zur grünen Karte gezwungen (39.). Dem Spielfluss der HSG tat dies keinen Abbruch, denn der Torhunger war weiter nicht gestillt. Luca Haidle und Florian Roos trafen und auf Timo Wieland war mit zwei Strafwürfen weiter Verlass, so dass es in der 44. Minute 28:10 stand. Florian Seidel schraubte mit einem Dreierpack das Ergebnis auf 31:11 nach 48 Minuten. Sensationell die Führung in diesem Moment mit 20 Toren und auf der vollen Tribüne waren nur freudige Gesichter zu sehen, manche rieben sich auch verwundert die Augen. Der inzwischen eingewechselte Mathias Spahlinger trug seinen Teil im HSG-Tor dazu bei. Verständlicherweise agierte die HSG-Abwehr nun nicht mehr mit der letzten Konsequenz. Die Gäste trafen dreimal, aber Felix Stahl, Felix Hummel und Moritz Schwind antworteten postwendend, so dass es in der 53. Minute 34:16 stand. Bei diesem Abstand von 18 Toren blieb es bis zur Schlusssirene. Niklas Krell und Florian Roos waren für die letzten zwei HSG-Tore verantwortlich. Mit 38:20 siegte die HSG im ersten Heimspiel 2024 nach fast drei Monaten. Die volle Raichberghalle ließ anschließend die Mannschaft hochleben und jeder hat wieder gesehen, der Weg zur HSG in die Halle lohnt sich. Trainer Thomas Burger war voll des Lobes für seine Jungs und auf die Reaktion von jedem auf die drei Monate ohne Heimspiel. Er beglückwünschte jeden einzelnen für dieses Spiel wie aus einem Guss und war stolz wie fokussiert jeder auf seine Aufgabe war.
Es spielten: P. Demark, M. Spahlinger; N. Krell (3), Marvin Kälberer (1), M. Schwind (6), F. Hummel (1), F. Seidel (5), L. Haidle (1), F. Roos (2), Moritz Kälberer (3), T. Buchele (1), F. Stahl (3), L. Taxis (4), T. Wieland (8/4).