HSG verpasst den Aufstieg
- louisamach
- 2. Juni
- 3 Min. Lesezeit
Der letzte Schritt ging ins Leere. Die HSG Ebersbach/Bünzwangen verlor das zweite Entscheidungsspiel in der Raichberghalle gegen den nordbadischen Verbandsligisten HSG Bruchsal/Untergrombach mit 22:25. Sie bleibt damit in der Landesliga. Der HSG gelang es nicht nach der Hinspiel-Niederlage mit einem Tor, die große Chance des Aufstiegs in die Verbandsliga zu nutzen. Fehlende Routine und Cleverness waren zum einen die Gründe und die Mannschaft konnte eigentlich während der gesamten ersten Halbzeit die Nervosität nicht ablegen. Sie kam an ihr über viele Spiele in der Saison gezeigtes Leistungsvermögen nicht heran. Vor allem im Angriff waren die Defizite eklatant. Nur 22 Tore in einem Heimspiel zu erzielen, das war der Mannschaft in den letzten drei Jahren nicht passiert. Die routinierten Gäste aus Bruchsal erkannten schnell die Defizite der HSG, profitierten von vielen technischen Fehlern und zogen so ihre langen Angriffe auf, die von den Schiedsrichtern nie mit Zeitspiel bestraft wurden. Viele Komponenten, die für die HSG bisher typisch waren, kamen in diesem entscheidenden Spiel nicht zum Tragen. Vor allem fehlte das Umschalt- und Tempospiel. Auffällig war die über weite Strecken schwache Angriffsleistung. Einzig Ekrem Köse konnte hier überzeugen, der immer in die Tiefe ging und Zug zum Tor hatte. Die Gastgeber schafften es nicht, Stabilität hinzubekommen und zudem war die Qualität mit der so häufig gezeigten starken Abwehr im Zusammenspiel mit den Torhütern in diesem entscheidenden Spiel nicht vorhanden. Somit war der Erfolg für die HSG Bruchsal/Untergrombach völlig verdient.
Von Beginn an war bei der HSG die Nervosität in allen Mannschaftsteilen zu sehen. In der 5. Minute ging sie vor einer tollen Kulisse mit 2:1 und wie sich später zeigen sollte das einzige Mal in Führung. Nach acht Minuten führten die Gäste mit 4:2, da die HSG mit einfachen technischen Fehlern und Fehlwürfen aufwartete. Beim Stande von 4:8 musste Trainer Pascal Rau mit der grünen Karte eingreifen. So konnte seine Mannschaft auch bis zur 20. Minute auf 7:9 verkürzen. Doch dann folgten vielleicht schon die entscheidenden Minuten für dieses Spiel, denn Bruchsal zog mit einem 4:0 Lauf auf 13:7 (23.) weg. Bis zur Halbzeitsirene gelang es den Gastgebern, den Rückstand wenigstens auf vier Tore beim 10:14 zu verkürzen. Mit dem Halbzeitpfiff musste die HSG dann noch eine zweifelhaft rote Karte hinnehmen, die für den zweiten Durchgang die Aufgabe noch erschwerte.
Die Mannschaft kam entschlossen aus der Kabine zurück und es war schnell zu erkennen, dass sie alles versuchte, wieder den Anschluss zu schaffen. Durch drei Tore in Folge von der 35. bis zur 40. Minute war dies beim 15:17 auch wieder geschafft. Die HSG bot nun kämpferisch alles auf und als Louis Taxis zum 18:18 in der 48. Minute im Gegenstoß erfolgreich war, erreicht die Spannung den Höhepunkt und alles war wieder offen. Zu den heißen Temperaturen in der Halle sorgte nun auch das Spiel für zusätzlichen Schweiß sowohl auf der Tribüne als auch auf dem Parkett. Die HSG verpasste anschließend durch einen Fehlwurf die Führung und die Gäste bekamen im Gegenzug einen mehr als zweifelhaften Strafwurf zum 18:19 zugesprochen. Der Verbandsligist nutzte nun die hektischen Angriffsbemühungen der HSG, die in Ballverlusten mündeten, zu zwei weiteren Treffern zur 21:18 Führung (52.). In den folgenden Minuten versuchten die Einheimischen nochmals alles und kamen wieder auf 20:21 (54.) heran. Doch nun ereilten die HSG erneut sehr merkwürdige Zeitstrafen durch die nun in den Spielverlauf eingreifenden Schiedsrichter. Die Gäste nutzten die Überzahl zu zwei weiteren Toren zum 20:23 (57.). Die HSG versuchte zwar mit dem siebten Feldspieler nochmals alles, doch die Gäste agierten nun routiniert und brachten die Führung ins Ziel. Am Ende gewann Bruchsal verdient mit 25:22 und bleibt in der Verbandsliga, während die HSG die nächste Saison weiter in der Landesliga spielen wird.
Es spielten: P. Demark, M. Spahlinger; M. Kälberer, M. Schwind (2), E. Köse (1), F. Seidel (3), F. Lustig (1), N. Kreidenweiß (2), T. Buchele. F. Stahl (3), T. Wieland (6/5), N. Krell (3), F. Hummel, L. Taxis (1).