Koriander anstatt Filderkraut
- mauchmanuel
- 9. Nov.
- 3 Min. Lesezeit
09.01.2025
M-BK
HB Filderstadt - HSG 2
Da praktizierten die Raichbergritter extra in der Vorwoche Ackerbau gegen den TV aus Altbach, um sich im Spiel gegen die HB Filderstadt mit schmackhaftem Filderkraut die Bäuche vollschlagen zu können... und was geschieht? Die Krautboys aus Filderstadt jubeln den Rittern Koriander unter. Das schmeckte wie Seife, Pfui Teufel! Am Ende war dies gleichbedeutend mit der ersten Saisonniederlage für die junge Ebersbacher Runde.
Während die HSG von der Tabellensituation völlig entspannt in die Partie gehen konnte, stand der selbsternannte Aufstiegskandidat HBF mit bereits zwei Minuspunkten mächtig unter Druck. Von Beginn an entwickelte sich so ein verkrampftes Spiel, bei dem Filderstadt mit zittrigen Händen den ein oder anderen technischen Fehler produzierte. Den Raichbergrittern jedoch schlug der seifige Koriandergeschmack aufs Gemüt und so agierten diese über die gesamte Spielzeit mit angezogenem Pflug im Angriff. Äußerst schlechte Ernte brachte dieses magere Aufeinandertreffen mit sich, denn nach dem 2:2 (7. Minute) durch Riegls Siebenmeter stand es in der 21. Minute immer noch erst 5:5. Die Ritter müssen sich vorwerfen lassen, im ersten Spieldrittel die Fehler der Koriandertruppe nicht bestraft zu haben, denn hätte man hier ernsthaft etwas Zählbares mitnehmen wollen, wäre dies der Zeitpunkt dazu gewesen. Stattdessen zog Filderstadt an und präparierte nach einer Auszeit - ihren eigenen widerlichen Koriander kauend - durch zwei Konter und zwei Tore über RA einen vorentscheidenden 4:0-Lauf. Und während man im Angriff das ein oder andere Mal die Fresse mit Koriander poliert bekam, war es etwas überraschend die HSG, welche in Gestalt von Becher die erste Zeitstrafe der Partie aufgebrummt bekam. Natürlich wusste Filderstadt dies zu nutzen und erhöhte zum ersten Mal auf fünf Tore Unterschied (11:6, 26. Minute) durch deren Wirbelwind Alber. Conrad und Ott ließen das nicht auf sich sitzen, aber am Pausenstand von 13:8 aus Sicht der Korianderboys änderte dies nur temporär etwas.
Es war kein ansehnliches Spiel. Es war kein hochklassiges Spiel. Stattdessen kam es zunehmend zu ruppigeren Fouls auf beiden Seiten. Wenn man sich auf die 46 mit gebratenen Nudeln freut und dann aber Koriander in seiner Frühlingsrolle findet, schiebt man das seifige Kraut auch schnellstmöglich zur Seite – auch wenn der unsägliche Geschmack womöglich an der Gabel hängen bleibt. Also gerne mehr Reis und gerne mehr Frühlingsrollen. Aber bitte ohne Koriander!
Soll heißen: Bitte gerne mehr Handball und in diesen Fällen auch bitte gerne mehr Zeitstrafen hüben wie drüben.
Conrad und Mauch brachten die Ritter nach dem Pausen-Kräuter-Tee zunächst nochmal auf drei Tore heran, aber wenn sich eine Mannschaft wie die Filderkrautboys schon morgens die Zähne mit Seife schrubbt, ist einfach kein Kraut dagegen gewachsen. Riegl hatte bei einem Gewaltwurf aus dem Rückraum noch Pech, weil der Ball von der Unterkante der Latte nur auf der Torlinie und nicht dahinter landete. Zum seifigen Geschmack kam halt auch noch Pech dazu, denn im Gegenzug rutschte Griffith der Ball glatt über den Schlappen. Gleichwohl zog Filderstadt nun völlig verdient, weil sie hiernach auch weniger Fehler produzierten und vor allem über deren rechte Halbposition immer wieder auch ohne Körperberührung zum Torabschluss kamen, sukzessive davon. Haidle ackerte im Abwehrzentrum zwar noch, was die Lunge hergab und auch Griffith und Häderle zeigten die ein oder andere Parade, aber mit zunehmender Spieldauer wuchs der Rückstand immer weiter an.
Reimann wurde fuchsteufelswild auf der Bank, als Filderstadt mit einem weiteren 4:0-Lauf zwischen der 46. und der 50. Minute sogar auf +9 davonzog. Aber selbst eine Auszeit änderte wenig am Spielverlauf, wenn sich auch By Chan und Stahl im Angriff vermehrt mit einigen guten Aktionen in Szene setzen konnten. Vier Minuten vor dem Ende lag man dann sogar mit zehn Toren hinten (27:17), was aber die Kräfteverhältnisse wenig korrekt widerspiegelte. Stahl, Reck, Riegl und Becher sorgten bis zum Schlusspfiff dann noch für Ergebniskosmetik, verhinderten aber natürlich den Endstand von 29:21 nicht mehr.
Sicherlich fällt die erste Saisonniederlage das ein oder andere Tor zu hoch aus, aber völlig ohne Druck liegen die Raichbergritter mit 8:2 Punkten immer noch deutlich über ihrem Soll und dürfen zurecht Stolz auf ihre bisher erbrachten Leistungen sein.
HSG:
Im Tor: Griffith, Häderle
Im Feld: Riegl (3/3), Haidle (1), Heer, Rohse, By Chan (3), Riedel (1), Unterkircher, Stahl (1), Becher (2), Conrad (3), Reck (3), Seipel, Ott (1), Mauch (3)
Offizielle: Reimann, Stahl, Weissinger, Karpischek, Ohnewald
