Am vergangenen Samstag verlor die HSG Ebersbach/Bünzwangen beim Tabellennachbarn in Kirchheim. Dem Endergebnis nach sah es nach einer Abwehrschlacht aus, doch in Wirklichkeit prägten viele Fehler auf beiden Seiten das Spiel, das mit 16:14 für die Gastgeberinnen endete. Lediglich Mona Schiffner und Christin Findeis hielten die HSG über lange Strecken im Spiel und parierten beeindruckende 11 von 12 Siebenmetern.
Wie beschreibt man den vergangenen Samstagabend nun treffend? Körperlich waren 13 Spielerinnen auf Seiten der HSG anwesend, doch mental stachen vor allem die beiden Torhüterinnen heraus. Den Auftakt für die HSG machte Natalie Mayer mit dem ersten Tor. Kurz darauf musste Mona Schiffner das erste Mal eingreifen und parierte direkt einen Siebenmeter. Allerdings war die Abwehr zu langsam beim Abpraller, sodass Kirchheim den Ausgleich erzielte. Die Antwort der HSG folgte über den Kreis. Nach zwei Minuten ohne nennenswerte Aktionen auf beiden Seiten kassierte die HSG die erste Zeitstrafe. Erneut war Mona Schiffner zur Stelle und hielt den nächsten Strafwurf.
Nach zwei schnellen Kontertoren der Kirchheimerinnen nahm das Trainertrio Krapf/Fischer-Roos/Fischer eine Auszeit. Die Devise: Ruhe bewahren, sich auf die Spielzüge konzentrieren und die Abwehr besser stellen. Dies gelang nur bedingt. Zwar erzielte man den Anschlusstreffer, doch es folgte direkt der nächste Gegentreffer. Annika Schuster brachte die HSG erneut heran, bevor eine weitere Zeitstrafe hingenommen werden musste. Durch zwei starke Aktionen von Mara Weiler ging man sogar in Führung, woraufhin Kirchheim umgehend eine Auszeit nahm. Danach erzielte Natalie Mayer die einzige Zwei-Tore-Führung für die HSG. Während Mona Schiffner weiterhin Strafwürfe parierte, gelang es der Abwehr erneut nicht, den Abpraller zu sichern. Auch Christin Findeis zeigte ihre Klasse und hielt ebenfalls einen Siebenmeter. Spätestens jetzt konnte man sich fragen, warum so viele Entscheidungen gegen die HSG getroffen wurden. Die Abwehr agierte oft einen Schritt zu spät, während Kirchheim cleverer agierte. Nach einer weiteren Zeitstrafe gegen Sina Babschanik ertönte die Pausensirene beim Stand von 8:7.
Nach der Halbzeitansprache startete die HSG mit mehr Energie. Anna Karpischek fasste sich ein Herz und traf sehenswert in den Winkel. Doch Kirchheim antwortete mit drei schnellen Toren, bevor Anna Karpischek verletzt vom Feld musste. Die HSG bekam ihren ersten und einzigen Siebenmeter zugesprochen. Nach zehn Minuten in Halbzeit zwei lag man bereits mit drei Toren hinten, es folgte die nächste Auszeit. Eigentlich war noch genug Zeit, um das Spiel zu drehen. Doch immer wieder hatte man den Eindruck, dass der Mut und die Spielfreude der HSG fehlten. Zwischen Minute 48 und 55 fiel auf beiden Seiten kein Tor. Um den Rückstand von vier Toren aufzuholen, wurde alles in die Waagschale geworfen: Abwehrumstellung und mehr Tempo nach vorne. Drei Angriffe wurden erfolgreich abgeschlossen, doch anstatt diesen Schwung mitzunehmen, verfiel man in alte Muster. Beim Stand von 16:14 endete die Partie.
Nach den letzten beiden Spielen muss sich die HSG die Frage stellen, wo die einstige Freude und Kreativität geblieben sind. Zu Saisonbeginn konnte man durch clevere Spielweise und eine stabile Abwehr überzeugen, doch aktuell ist davon wenig zu sehen. Sollte man in der kommenden Woche gegen Weilheim ähnlich auftreten, wird es schwer, die nächsten Punkte einzufahren. Es gilt, sich auf die eigenen Stärken zu besinnen und mit neuer Energie in das nächste Spiel zu gehen.
Es spielten: M. Schiffner, C. Findeis; S. Babschanik, J. Wieland, K. Niederberger (2/1), L. Vögl (2), N. Mayer (4), L. Mach, A. Karpischek (3), L. Greiner, L. Wieland, A. Schuster (1), M. Weiler (2).