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Mit Pauken und Trompeten

Das letzte Heimspiel gegen Neuffen wurde vollkommen vergeigt. Nun folgt das ganze Orchester dem falschen Takt der Ebersbacher Musikfreunde. Manchmal fragt man sich schon, was genau auf der Platte vor sich geht. Sechs verworfene Siebenmeter, eine Torwartparade in der zweiten Halbzeit und unzählige Würfe gegen Wand, Pfosten oder Latte. Ein Glück ist der Eintritt bei uns kostenlos, ansonsten hätten wir am vergangenen Wochenende wohl Schmerzensgeld zahlen müssen.


Im gemütlichen 3/4-Takt startete man in die erste Halbzeit, denn nur etwa ein Viertel der Würfe traf auch tatsächlich den gegnerischen Torraum. Nach zehn gespielten Minuten stand es gerade mal 01:02. Das Publikum hatte sich an diesem Tag wohl schon auf ein nervenstrapazierendes Spiel eingestellt. Beim Stand von 05:08 zog Spieldirigent Kevin Krapf die Auszeitkarte. Spätestens jetzt war allen klar, dass an diesem Tag der Wurm drin war. Bereits nach 24 gespielten Minuten standen vier vergebene Siebenmeter zu Buche und eine kumulierte Wurfquote von knapp 30 Prozent. Die Gegnerinnen vom Esslinger Berg bäumten sich hingegen zum großen Crescendo auf: Bei einem Stand von 06:11 wurden die Seiten gewechselt.


Eigentlich war die Spielvorgabe recht einfach: Egal wie, zwei Punkte sammeln. Vielleicht war die Aufgabenstellung zu unpräzise, die mentalen Barrieren schon zu hoch und der Gedanke schon am Saisonende? Huhu, der Ball soll doch ins Tor (das eckige Ding am Ende des Feldes), hieß es noch in der Kabine. Für gute Aufholjagden sind wir doch immer zu haben, aber es sollte einfach nicht sein. Scheiterte man nicht an der gegnerischen Torhüterin, so war es der Pfosten, die Latte oder der Schiedsrichter pfiff Kreis ab.


Nach knapp sieben gespielten Minuten konnten wir den Abstand erstmals wieder auf fünf Tore verkürzen. Jedoch nicht für lange. Während die Gäste aus Hegensberg weiter fröhlich aus allen Positionen aufs Tor warfen und trafen, war der Ebersbacher Angriff zu sehr mit sich selbst beschäftigt. Keine Bewegung, kein Zug zum Tor, oft das Gefühl: Die eigenen Spieler stellen sich zusätzlich in die gegnerische Abwehr. Die 60 gespielten Minuten waren wahrscheinlich die am langsamsten vergehenden Minuten jemals.


Auch in unserer Liga gewinnt man mit dieser Vorstellung keine goldene Ananas. Eigentlich muss auch im Hinblick auf die kommende Saison die beste Ausgangslage geschaffen werden. Der Abstieg ist noch nicht besiegelt, und bis dahin heißt es auch weiterkämpfen und vor allem: Handball spielen!


Es spielten: L. Gromer; L. Dannenmann (2), J. Wieland (1), K. Niederberger, N. Mayer, L. Principe (2), M. Wagner (2), L. Mach, L. Wieland, A. Schuster (2), M. Weiler (2), M. Aurenz (5), M. Löser, L. Greiner (1)

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