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Ohne Siegeswille, ohne Punkte

Was war am Sonntagabend in Nürtingen los? Experten des Amateursports würden wahrscheinlich fragen "Woran hat et jelegen?" Naja, im Nachhinein fragt man sich immer, woran et jelegen hat. Dabei ist die Ausgangslage immer die gleiche: Emotionslos, willenlos und wahrscheinlich zu oft den Kopf bereits in den Sand gesteckt.


Die erste Hälfte spricht für sich: Immer dran, aber nie in Führung. Allen voran hat Mama Natalie immer wieder alles für die HSG gegeben. Mit ordentlich Wut im Bauch fliegen auch die Rückraumwürfe in die Torwinkel. Die Crux ist allerdings, dass man vorne viel mehr Tore werfen muss, wenn man in der Abwehr keine verhindern kann. In Christels Lieblingsanalogie gesprochen stand die Abwehr wie die Berliner Mauer am 09. November 1989 - nämlich gar nicht. Wie David Hasselhoff schon sang "I've been looking for freedom", mehr Freiheit konnte der Mittelblock den Gastgeberinnen aus Zizishausen wohl kaum bieten. Nach den ersten spannenden 30 Minuten ging es mit 13:12 in die Kabine.


Nach dem Seitenwechsel schien auch das Spiel wie ausgewechselt. Nichts wollte mehr funktionieren. Gute Aktionen darf man so lange wiederholen, bis sie eben nicht mehr klappen. Wir hören allerdings gerne auf, wenn es eigentlich am schönsten ist. Pfosten, zielsicher heben dem Tor oder gar nicht erst aufs Tor - naja, so wird das jedenfalls nichts. 15 Minuten vor Schluss nochmals ein Auszeit: Bereits 7 Tore im Rückstand sollte man nochmals alles geben. "Alles" ist auch ein breit gefächerter Begriff, man muss nicht Bundesliganiveau haben, um die meisten und schönsten Tore zu werfen. Die Mannschaftsleistung ist, was uns in der Vergangeheit immer stark gemacht hat. Aufopferungsvoll für einander auf und neben dem Feld arbeiten - Tugenden, die wir zuletzt weder gezeigt noch ins Gedächtnis gerufen haben.


Man kann Spiele verlieren, aber man muss auch seine Lehren daraus zeihen. So schlecht haben wir uns schon lange nicht mehr präsentiert. Wir können Handball spielen, jetzt müssen wir aber als Mannschaft an einem Strang ziehen, um möglichst schnell die kommenden Aufgaben erfolgreich zu bestreiten.


Es spielten: L. Gromer, C. Findeis; J. Wieland (1), N. Mayer (7), N. Häderle (1), M. Wagner (3), L. Wieland (6/5), M. Weiler (3), S. Babschanik, P. Müller, M. Löser, C. Hees, A. Blum (1/1)

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