Spielt denselben Song nochmal!
- louisamach
- 21. Okt.
- 3 Min. Lesezeit
Alles klar, denselben Song - und los!
Die HSG-Mädels spielen wieder einmal in unvergleichlicher Manier ihren Stiefel runter und zittern sich trotzdem zum knappen Sieg gegen den TSV Deizisau. Dank überragender Torhüterleistung und großem Improvisationstalent auf den anderen Positionen rettete man in den letzten Minuten zwei Punkte über die Schlusssirene.
Die Gegnerinnen fanden den besseren Start in die Partie und konnten direkt mit einem verwandelten Siebenmeter und einem Tor aus dem Rückraum das 0:2 markieren, ehe Sina Babschanik das erste und einzige Kontertor des Abends erzielte. Doch während man sich auf HSG-Seite noch über das Tor freute und in der Aufregung wohl Angriff und Abwehr vergaß, machte der TSV fröhlich weiter und erzielte zwei weitere Treffer innerhalb von 20 Sekunden. Zwei vergebene Siebenmeter und mehrere Fehlwürfe aus dem Stellungsspiel später hatte man sich zum 5:5 herangearbeitet. Nach knapp 15 gespielten Minuten hatte man auf HSG-Seite genug von der Kopie des Zittersiegs gegen Uhingen. Das Trainerteam forderte nun endlich mehr Coolness – leider lernt man die nicht in 60 Sekunden Auszeit.
Doch Mara Weiler, als beste und einzige Linkshänderin der HSG, zeigte wieder einmal, dass Coolness wohl eher etwas mit niedrigem Blutdruck zu tun hat, und verwandelte eiskalt aus dem Rückraum. Kaum hatte man sich versehen, fasste sich auch Anna Karpischek ein Herz und netzte erstmals zur HSG-Führung ein, ehe Nadine Häderle von Linksaußen nachlegte und die erste Zwei-Tore-Führung für die HSG besiegelte. So fühlte sich nun auch der gegnerische Trainer zur Auszeit gezwungen. Die taktische Ansprache zeigte Wirkung, Deizisau verkürzte wieder auf ein Tor, ehe Sabrina Baumann ihren zweiten Siebenmeter parierte. Wie auf Knopfdruck startete die HSG zum Gegenzug durch die Halle, konnte aber außer Fahrtwind wenig Zählbares mitnehmen. Vor der Pause waren Kathrin Niederberger, Sina Babschanik und Anna Karpischek nochmals erfolgreich und markierten so die Zwei-Tore-Führung zur Halbzeit.
Der Anblick in der Kabine muss die ein oder andere wohl überrascht haben, eine Spielerin lag bereits zum Ausruhen auf dem Boden, während die anderen ihre Speicher mit Traubenzucker auffüllten. Die Ansage war klar: Nur wer jetzt nach der Halbzeit mehr Lust auf zwei Punkte, mehr Courage und Ausdauer zeigt, würde sich belohnen können. Doch zunächst sackte der Blutdruck erneut ab, und Deizisau egalisierte den hart erarbeiteten Vorsprung. Dann kam das Zuckerhoch und Anna Karpischek sowie Mara Weiler warfen die HSG wieder in Führung. Eiskalt verwandelte auch Kaddi Niederberger ihre Siebenmeter und traf zum zweiten Mal. Die Zeitstrafe für die Gegnerinnen nutzte zunächst Sina Babschanik mit ihrem dritten Treffer, ehe man selbst in der Abwehr zu ungestüm agierte und ebenfalls eine Zeitstrafe kassierte. Diese wilden Minuten mussten dringend durch eine Auszeit beruhigt werden, ehe das Spiel den HSG-Mädels entglitt. Die kurze Konzentrationspause half, um erneut mit einem Doppelschlag auf zwei Tore davonzuziehen. Dieses kleine Polster konnte man bis in die Crunchtime retten, vor allem dank starker Paraden von Mona Schiffner und trotz doppelter Manndeckung noch drei Treffer erzielen.
Knappe 100 Sekunden vor Schluss lag man immer noch mit zwei Toren in Front, doch der TSV witterte nun seine Chance. Die bekannte fehlende Coolness und Abgezocktheit ließen die HSG-Mädels sogar das leere Tor übersehen, das passiert wohl selbst den Besten. Doch dank kollektiver Entschlossenheit konnte man die zwei Punkte schließlich über die Schlusssirene retten.
Nach zwei, nun ja, spannenden Spielen haben die HSG-Mädels so langsam ihren Groove gefunden. Auch wenn dieser eher herzschrittmacher-affin ist, bleibt es spannend, was sich in den nächsten Wochen noch entwickelt.
Weiter geht es für die HSG am Sonntag um 18 Uhr in Kirchheim. Wir hoffen auf weiterhin lautstarken Support von der Tribüne – ihr wart klasse!
Es spielten: M. Schiffner, S. Baumann, L. Gromer; S. Babschanik (3), J. Wieland (2), K. Niederberger (4/2), L. Vögl (1), L. Principe, L. Mach, A. Karpischek (6), L. Beutel (2), L. Wieland, N. Häderle (3), M. Weiler (4).
