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Unterbunden

  • louisamach
  • 28. Apr.
  • 3 Min. Lesezeit

Zeitweise war man nah an der Sensation und damit an mindestens einem Punktgewinn – aber eben nur in den Phasen, in denen cleverer, abgezockter und spielwitziger Handball gespielt wurde. Oft waren „Licht und Schatten“ in den Spielberichten Metaphern für das Angriffsspiel. Hier jedoch müsste man schon ein Hirnaneurysma haben, um das Wechselbad der Gefühle aushalten zu können. Man war so nah dran – so nah am fünften Tabellenplatz und auch an der Revanche für das Hinspiel. Doch die Phasen der Inkonsistenz ziehen sich weiterhin durch Angriff und Abwehr. So kann man zwar jedem Gegner gefährlich werden, jedoch leider auch an allen scheitern.


Da die Wernauer Sporthalle aktuell nicht bespielbar ist, musste man zum zweiten Mal in dieser Saison nach Kirchheim ausweichen. Obwohl die vier spielfreien Wochen doch ziemlich schnell vergingen und die Osterpause die eine oder andere Trainingseinheit verhinderte, reiste das Team hochmotiviert zum Tabellendritten mit Aufstiegschancen an. Im Prinzip konnte man befreit aufspielen – nach unten war genügend Puffer vorhanden, und jeder Punkt ist gut fürs Konto.


Zu Beginn fand man gut ins Spiel: Die Abwehr stand kompakt und agil, und auch im Angriff konnten schnell Lücken in der Wernauer Defensive gefunden werden. Immer wieder gelang der Ausgleich. Nach zwei schnellen Toren über die rechte Außenbahn musste die grüne Auszeitkarte für die HSG-Mädels gezogen werden. Um nicht direkt einem Rückstand hinterherlaufen zu müssen, sollte die Abwehr härter durchgreifen und die Chancenverwertung im Angriff verbessert werden. Oft leichter gesagt als getan – doch Julia Wieland fasste sich ein Herz und netzte gleich doppelt ein. Geht doch! Tor um Tor arbeitete man sich wieder an die Wernauerinnen heran und konnte mit einem knappen 12:11-Rückstand in die Kabine gehen.


Ein Tor ist im Handball schnell aufgeholt – und Melanie Aurenz brauchte in der zweiten Halbzeit dafür nur 38 Sekunden. Doch ihre folgende Zeitstrafe, ohne direkte Beteiligung, brachte Verwirrung ins HSG-Angriffsspiel. Technische Fehler häuften sich, denkbar schlechte Torabschlüsse wurden gewählt – und innerhalb von zweieinhalb Minuten lag man wieder mit fünf Toren hinten. Schnell kam erneut die grüne Karte zum Einsatz – und zeigte Wirkung. Die HSG-Mädels spielten wie beflügelt einen wunderschön anzusehenden Handball. Leni Dannenmann, Mara Weiler und Melanie Aurenz zwangen die Gastgeberinnen zur Auszeit, denn die Aufholjagd hatte eingesetzt. Trotz erneuter Zeitstrafe musste man kein Gegentor hinnehmen, konnte in Gleichzahl direkt den Anschluss und anschließend sogar den Ausgleich erzielen. Rückraumrakete Annika Schuster nutzte den Spielfluss und erzielte die 19:20-Führung.


Spätestens jetzt lagen auf und neben dem Spielfeld die Nerven blank. Während sich die Stimmung weiter hochschaukelte, lief die Crunchtime auf der Hallenuhr gnadenlos herunter. Immer wieder legte Wernau vor, die HSG-Mädels zogen nach. Ein verworfener Siebenmeter – die Chance auf die eigene Führung – wurde leider vergeben. Nochmals gelang Julia Wieland der Ausgleich, und die Gastgeberinnen nahmen ihre Auszeit. Leider wurde deren taktische Vorgabe haargenau erfüllt: Ein weiterer Siebenmeter wurde zugesprochen. Trotz der unglaublich starken Torwartleistung von Sabrina Baumann war dieser Wurf nicht zu halten.

Gebeutelt durch eine weitere eigene Zeitstrafe ging es in den letzten möglichen Angriff. Die taktische Vorgabe war in Unterzahl vielleicht nicht optimal, wurde jedoch nach bestem Können umgesetzt. Am Ende musste man sich leider knapp geschlagen geben.


Jetzt heißt es: Kopf hoch für das letzte Saisonspiel mit anschließenden Verabschiedungen und Danksagungen. Mit dem TSV Wolfschlugen 2 kommt das punktlose Tabellenschlusslicht nach Ebersbach. Aus eigener Erfahrung kennen wir die Energien einer punktlosen Saison nur zu gut – deshalb darf dieser Gegner auf keinen Fall unterschätzt werden.

Wir freuen uns auf lautstarke Unterstützung!


Es spielten: M. Schiffner, S. Baumann; J. Wieland (3), K. Niederberger, A. Karpischek (1), L. Dannenmann (4), L. Mach, M. Aurenz (3), L. Greiner (1/1), M. Weiler (4), S. Babschanik, L. Principe, A. Schuster (7), L. Wieland.

HSG Ebersbach-Bünzwangen

©2023 von HSG Ebersbach-Bünzwangen

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