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Veni, Vidi, Violini - Kam, sah und vergeigte

Für die HSG-Mädels gab es am Sonntag keinen Grund zur Freude. Obwohl mit dem TB Neuffen eine mehr als schlagbare Mannschaft in der Raichberghalle gastierte, schaffte man es nicht, das Momentum auf HSG-Seite zu ziehen. Auch nach der Halbzeitpause hatte man den Gästen nichts Entscheidendes mehr gegenzusetzen.


Österlich sah zumindest die Kabine am Palmsonntag aus: Für jede Spielerin stand bereits ein kleines Osternästchen auf den angestammten Plätzen. In etwas anderer Besetzung als sonst startete man zuversichtlich in die Partie. Das Hinspiel hatte man zwar verloren, jedoch über weite Phasen dominiert. Auch in der Anfangsphase der Partie war deutlich, dass Punkte zu holen wären. Bis zum 04:03 war man konstant in Führung gewesen. Nach dem Ausgleich durch die Gäste aus Neuffen hatte sich das Blatt gewendet. Von nun an legte Neuffen vor und HSG nutzte lediglich den Torwurf, um die gegnerische Torhüterin warm zu werfen. Über weite Strecken war es lediglich Laura Gromer im Tor, die die Fahne für die HSG hochhob. Der Angriff scheiterte zunehmend an der Torfrau, die bis zu diesem Zeitpunkt lediglich auf der Stelle stand. Während wir weiterhin wie festgefahren agierten, setzte sich Neuffen Tor um Tor ab. Folgerichtig kam die erste grüne Karte der Partie zum Einsatz.


Was war nur los im Ebersbacher Angriff? 11 Feldspielerinnen, alle erfahrene und gute Handballerinnen, aber niemand in der Lage, das Spiel zu retten – ist ja schließlich auch ein Mannschaftssport. Nach einem 0:5-Lauf der Gäste beendete Anni den Negativtrend der HSG. Im Angriff verschenkte man zu viele gute Chancen, kam mit zu wenig Druck auf die Abwehr oder vergeigte bereits das Anspiel auf dem Weg nach vorn. So kam Neuffen immer wieder mit Tempo von hinten. Nach zwei verworfenen Siebenmetern auf HSG-Seite wechselte man bei Halbzeitstand von 09:14 die Seiten.


Fünf Tore sind doch im Handball nichts. Sauber von links nach rechts stoßen und die großen Lücken in den Neuffener Abwehrreihen nutzen, so zumindest die Devise. Von der Bank aus konnte man die großen Lücken fast schon aufklaffen sehen. Auf dem Spielfeld war man wie benebelt von der Heizungsluft der Raichberghalle. Die mollig warmen 25 Grad machten nicht nur dem Kreislauf einiger Spielerinnen zu schaffen, sondern auch der allgemeinen Stimmung. Das Spiel war auf beiden Seiten nicht mehr schön. Die fahrigen Abschlüsse und das ständige Auf- und Ab waren dann Anlass für die zweite Auszeit. Mit einem Rückstand von knapp 10 Toren war eigentlich nicht mehr viel aufzuholen: Mit letzter Kraft warf man in der Crunchtime noch 6 Tore – diese waren aber lediglich Ergebniskosmetik.


Nach dem Spiel bleibt nur: Aufstehen, Mund abwischen und nach Ostern erneut angreifen. Auch die letzten vier Spiele werden keine Selbstläufer für die HSG-Mädels. Obwohl noch aussteht, wie es in der nächsten Saison weitergeht, müssen wir uns jetzt als Mannschaft auf unser handballerisches Können berufen und gemeinsam den wortwörtlichen Karren wieder aus dem Dreck ziehen. Weiter geht es in zwei Wochen beim Tabellenzweiten in Denkendorf. Auch da werden wir wieder den Rückhalt von der Tribüne brauchen.


Es spielten: L. Gromer; J. Wieland, K. Niederberger (1/1), M. Aurenz (3), L. Dannenmann (3), N. Häderle, L. Mach (1), L. Wieland (2), A. Schuster (4), P. Müller (1), C. Hees (1), L. Greiner (1)

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