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Vierter Akt – Limburg-Lurche saugen Raichbergrunde aus

Es war das wichtigste Spiel der Saison für die Raichbergrunde. Am Ende stand aber eine bittere Niederlage gegen die Weilheimer Limburg-Lurche. Hängende Köpfe auf HSG-Seite zeugten von einer Partie, bei der nach 30 Minuten noch alles in Ordnung schien, in der zweiten Hälfte allerdings die Gäste den längeren Atem bewiesen. Damit beendet die Raichbergrunde die Saison auf dem abstiegsbedrohten vorletzten Tabellenplatz und muss sich eingestehen, dass man für eine bessere Platzierung häufig nicht tugendhaft genug agierte.

 

Angepeitscht von den Schlachtentrommlern der SGU ging die Raichbergrunde durch Becher mit 1:0 in Führung. Zwar glichen die Lurche umgehend durch ihren Antriebsmotor Superlurch Seyferle aus, aber By Chan in seinem besten Spiel in HSG-Rüstung traf von LA zum 2:1. Weissinger blieb Sieger beim Strafwurf und im Gegenzug erhöhte Parzival Riegl vom Punkt auf 3:1. Und während man sich noch in Selbstbeweihräucherung sonnte, glich Weilheim nicht nur aus, sondern ging in der achten Minute selbst mit 3:4 in Führung. Zwei Minuten später aber ritten Raichbergs Ritter zum 6:5 und wenig später war es Knappe Hummel per Doppelschlag, der auf 9:7 erhöhte. Aber es ging weiterhin eng zu, weil die Limburg-Lurche konsequent ihren Stiefel runterspielten (9:9, 10:10, 12:12). Erst Thierwald und Hummel sorgten wieder für eine Zwei-Tore-Führung der HSG und selbst als man zum Pausenpfiff noch 15:14 in Führung lag, konnte man zufrieden sein. Allerdings wurde der Raichbergrunde noch ein direkter Freiwurf zugesprochen und Knappe Hummel schnappte sich vorbildlich ungestüm die Kugel. Artistisch wie sonst nur Frankreichs Elohim Prandi wuchtete der Jungfuchs zum 16:14-Halbzeitstand und alles war in bester Ordnung! Die Raichbergrunde jubelte, die Lurche senkten ihre Köpfe.

 

Die zweite Hälfte aber sollte ein anderes Bild der Getreuen der Krone Kaprischeks offenbaren. Pomadiger agierte man im Angriff und auch in der Abwehr gelang es nicht mehr so häufig, in der richtigen Sekunde zum Gegner zu schreiten. Konsequenz davon war unter anderem die Disqualifikation von Riegl nach dritter Zeitstrafe schon in der 33. Minute. Die Limburg-Lurche ließen sich nicht zweimal bitten und glichen wieder beim 16:16 aus. Aber noch kämpften die heimischen Ritter aufopferungsvoll und behielten durch Thierwald und Hummel bis zum 18:16 die Oberhand. Umgehend näherte sich Weilheim jedoch wieder unangenehm auf 18:17 und 19:18, bis auch die Lurche mit einer Disqualifikation gegen deren Strafwurfschützen Kehle versehen wurden. In Überzahl konnte die HSG den Vorsprung noch durch Reimann und Rohse verteidigen, aber auch hier wurde schon deutlich, dass die Abschlussquote in der zweiten Hälfte deutlich schlechter als noch in den ersten dreißig Minuten war. Immer wieder traf man schlechte Entscheidungen und blieb mit unvorbereiteten Würfen entweder im Lurchblock oder Weilheimer Schlussmann hängen. Während man sich in der Abwehr auf Weilheims Seyferle mittlerweile besser eingestellt hatte, verteilten die Gäste die Last nun auf die Schultern von Banzhaf und dem ehemaligen Zweitligaspieler Matthias Briem. Die beiden organisierten zwischen der 47. und 52. Minute einen 0:5-Lauf, bei dem Weilheim aus einem Zwei-Tore-Rückstand eine Drei-Tore-Führung (22:25) zauberte. Der Raichbergrunde schwanden zunehmend die Kräfte und so war man nicht mehr im Stande, der Schlacht noch die erforderliche Wende zu geben. Zwar verkürzte Hummel noch auf 23:25, aber ein technischer Fehler und zwei Fehlwürfe in Folge ebneten den Gästen endgültig den Weg. Daran konnte auch Weissinger mit weiteren Paraden nichts ausrichten. Routiniert spielten die Gegner das Spiel zu Ende, trafen vier Minuten vor Schlusspfiff durch ihre Leistungsträger Seyferle und Briem zum höchsten Weilheimer Vorsprung beim 23:27. Die Lurche labten sich an dem schwindenden Glauben der Raichbergrunde, während das Heimteam erkennen musste, dass selbst eine offene Manndeckung nicht mehr die erforderliche Wende bringen würde. Weilheims Briem erhöhte willensstark eine Minute vor dem Ende wieder auf 25:28 und die Schlacht war endgültig entschieden. Mit den gehäuften Fehlwürfen in der zweiten Hälfte muss sich die Raichbergrunde die 26:29-Niederlage selbst zuschreiben, da darf man sich nicht in Ausreden flüchten.

 

Glückwunsch nach Weilheim, denen mit einer Serie von fünf Siegen in Folge ein fantastischer Schlussspurt im Abstiegskampf gelang. Die HSG muss indes abwarten, ob der neunte Tabellenplatz zum Klassenverbleib genügen wird. Die verbleibenden zwei Partien gegen Vaihingen und Bernhausen sind ohne Bedeutung. So kann es nun nur noch gelten, sich mit einem positiven Gefühl aus der Saison zu verabschieden.

 

Nicht vergessen werden darf ein Dank an Jochen Fischer, der kurzfristig als Schiedsrichter für die Partie einsprang und selbstverständlich eine tadellose Leistung in einem nicht ganz einfachen Spiel zeigte.

 

Es spielten:

Weissinger;

Riegl (1/1), Reimann (4), Thierwald (3), Rohse (1), By Chan (2), Martin, Seipel, Kissling, Schweiger, Becher (5), Hummel (9/1), Ott (1), Mauch.

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